»Wos wüst denn?«
Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka war am Donnerstag in der Parlamentssitzung nur mäßig gut gelaunt. Dem SPÖ-Abgeordneten Jörg Leichtfried entgegnete er eher ungalant, als dieser auf Mikrofonprobleme aufmerksam machen wollte.
Wien, 24. März 2022 | Am Donnerstag waren wieder einmal Mikrofone und Sobotka im Fokus, diesmal im Nationalrat. Bei einer aktuellen Fragestunde an die Landwirtschafts-, Tourismus-, Rohstoff-, Telekommunikations-, Regionen-, und Zivildienstministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) machten sich für die Abgeordneten hörbar Mikrofonprobleme bemerkbar.
Über Minuten beklagten sich Abgeordnete aus den hinteren Reihen, dass der ÖVP-Abgeordnete und Bauernbundpräsident Georg Strasser, der nicht unbedingt die kritischsten Fragen an Köstinger stellte – „Was sind die Meilensteine ihres Strategieplans und wie werden unsere Landwirte in den nächsten Jahren besonders unterstützt“ – unverständlich sei.
“Wos wüst denn?”
Sobotka kanzelte die ersten Zwischenrufe, vor allem aus der SPÖ-Fraktion, mit den Worten „Das Mikrofon ist eingeschaltet. Der Abgeordnete spricht, wie er spricht“ ab. Nach ein paar Minuten schien es dem Nationalpräsidenten jedoch selbst aufgefallen zu sein, dass mit der Technik etwas wohl nicht stimmt. Einen weiteren Spruch konnte sich Sobotka jedoch nicht verkneifen: „Wenn man leise ist, hört man´s“. Als sich der Vize-Chef des SPÖ-Klubs, Jörg Leichtfried, melden wollte, fragte Sobotka mit genervtem Unterton: „Wos wüst denn?“ Wenig überraschend wollte Leichtfried, dass die Mikrofonprobleme behoben werden. Das Zitat „Wos wüst denn?“ ordnete der SPÖ-Abgeordnete als „originell“ ein.
#Sobotka ad @jleichtfried, der sich zur Geschäftsordnung meldet: "Wos wüst denn?". Ist das der Umgang eines Nationalratspräsidenten mit der Würde des Hohen Hauses?
— Eva-Maria Holzleitner (@eviholz) March 24, 2022
Sobotka und Mikrofone – Keine Unbekannten
Wolfgang Sobotka und Mikrofone: da war doch was. Zu Beginn des ÖVP-Untersuchungsausschusses bastelte der Ausschussvorsitzende an den Mikrofoneinstellungen. Sobotka stellte die Mikrofone der Abgeordneten so ein, dass nur er sie freischalten konnte. Per Abstimmung wurde Sobotka überstimmt, nur die ÖVP hielt dem Vorsitzenden in dieser Frage die Stange. Er musste sein Mikrofon-Set-Up wieder auf den Ursprungsmodus zurückfahren.
Sobotka zum Nachhören gibt es hier.
(bf)
Titelbild: APA Picturedesk