Diekmann
Die NEOS haben eine Anfrage zu Kanzler-Berater Kai Diekmann und seiner umtriebigen Rolle eingebracht. Auch Diekmanns Agentur „Storymachine“, die Hanger und Co. im U-Ausschuss begleitet, wird hinterfragt.
Wien, 14. April 2022 | Die Rolle des Beraters von Karl Nehammer, Kai Diekmann, der den Kanzler auch in die Ukraine und nach Moskau begleitete, wird jetzt von den NEOS hinterfragt. Der ehemalige Chefredakteur der deutschen “Bild”-Zeitung soll auf Anraten von Kanzler-Gattin Katharina Nehammer an den Dienstreisen teilgenommen haben. Pro Bono, wie das Kanzleramt in den vergangenen Tagen versicherte. Diekmann interviewte in seiner Journalistenzeit mehrmals den russischen Präsidenten Wladimir Putin, auch zu den Klitschko-Brüdern pflegt er gute Kontakte.
NEOS-Anfrage zu Diekmanns Rolle
Die NEOS wollen in Person von Mediensprecherin Henrike Brandstötter nun allerdings mehr über die Rolle Diekmanns wissen. Am Donnerstag wurde eine parlamentarische Anfrage an das Bundeskanzleramt eingebracht. Darin wollen die Pinken vom Bundeskanzler wissen, weshalb Diekmann die Reise mitantrat, wer die Entscheidung traf und was seine Aufgabe bei den Reisen war. Auch eine generelle Auflistung der Personen, die an der Reise teilnahmen, wollen die NEOS vom Bundeskanzleramt haben.
Katharina Nehammer, Sobotka, Diekmann
Die deutsche Zeitung FAZ schreibt indes, dass der Kontakt zwischen Diekmann und ÖVP ebenfalls über Katharina Nehammer zustande gekommen sein soll – vor etwa drei Jahren. Kanzler-Gattin Katharina war damals Mitarbeiterin von Innenminister Wolfgang Sobotka. Sobotka lernte Diekmann bei einem Vortrag kennen. Über Diekmanns Begleitung nach Russland zu Wladimir Putin schreibt die FAZ, dass Diekmann ein persönliches Interesse daran hatte: „Er sei dann sozusagen „pro bono“ mitgereist. Was er Nehammer aus seinen Erfahrungen mit Putin mitgegeben haben könnte, wären Ratschläge, wie den Finten des KGB-Manns zu begegnen sei.“
Diekmann (links) Bild: APA Picturedesk
Diekmanns Agentur „Storymachine“ begleitet derzeit die ÖVP im Untersuchungsausschuss. Einer der Mitarbeiter, der Andreas Hanger, Christian Stocker und Co. im ÖVP-Korruptionsausschuss zur Seite steht, ist der frühere stellvertretende deutsche Regierungssprecher Georg Streiter. Nun wurde bekannt, dass die Firma auch zur Unterstützung bei der marketingtechnischen Neuerfindung der ÖVP engagiert wurde. Auch hier fragen die NEOS nach, ob „Storymachine“ mit dem Kanzleramt zusammenarbeitet.
(bf)
Titelbild: APA Picturedesk