Der russische Außenminister Sergej Lawrow hatte in einem Interview behauptet, Hitler habe jüdisches Blut gehabt. Israels Ministerpräsident Naftali Bennett hat bekannt gegeben, dass sich Wladimir Putin bei ihm dafür entschuldigt hat.
Kiew/Moskau, 06. Mai 2022 | Der russische Präsident Wladimir Putin hat sich nach israelischen Angaben bei Ministerpräsident Naftali Bennett für die Äußerungen seines Außenministers Sergej Lawrow entschuldigt. Dieser hatte behauptet, Adolf Hitler könnte “jüdisches Blut” gehabt haben. “Der Regierungschef hat die Entschuldigung von Präsident Putin für die Äußerungen Lawrows angenommen und ihm für die Klarstellung seiner Haltung gegenüber dem jüdischen Volk und der Erinnerung an den Holocaust gedankt“, teilte Bennets Büro am Donnerstag in einer Erklärung mit.
Internationale Empörung nach Fernseh-Interview
Vergangenes Wochenende war auf dem italienischen Sender Mediaset ein Interview mit Lawrow ausgestrahlt worden. Darin hatte der russische Außenminister behauptet, dass die größten Antisemiten von jeher Juden gewesen seien. Und er hatte wortwörtlich gesagt: “Ich könnte mich irren, aber Hitler hatte auch jüdisches Blut.”
Die Äußerungen lösten international Empörung aus. Israels Außenminister Jair Lapid sprach von einem “schrecklichen historischen Fehler” und zitierte den russischen Botschafter zu sich. Moskau legte daraufhin noch einmal nach. Am Dienstag warf das russische Außenministerium Israel vor, “das Neonazi-Regime in Kiew” zu unterstützen – Präsident Wolodymyr Selenskyj ist selbst jüdisch. Nach der scharfen internationalen Kritik an Lawrows Äußerungen hatten Putin und Bennett am Donnerstag miteinander telefoniert.
(apa/pma)
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