Faktencheck zu Blutspendeverbot:
Im Netz sorgte die neue Blutspende-Regel, wonach Personen, die mehr als drei verschiedene Sexualpartner in den letzten drei Monaten hatten, ausgeschlossen werden für Wirbel. Allerdings: bereits in der Vergangenheit wurde danach gefragt. Es stellt sogar eine Lockerung dar.
Wien, 21. Mai 2022 | Die neue Blutspende-Verordnung sieht folgendes vor. In Zukunft soll eine “3-3-3-Regel” für alle gelten: Wer innerhalb der letzten drei Monate mit drei verschiedenen Partnern Sex hatte, wird für drei Monate von der Blutspende ausgenommen – egal ob Mann, Frau, Hetero, Homo der Trans. So sieht es die Verordnung vor, sagte Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) am Freitag auf einer Pressekonferenz. Dadurch soll ein gleichberechtigter Zugang zur Blutspende unabhängig von Geschlecht oder der sexuellen Orientierung ermöglicht werden.
Auf der Social Media Plattform „Twitter“ sorgte die Regelung allerdings schnell für Aufregung. Zahlreiche Nutzer monierten, „wie man das kontrollieren soll“, beziehungsweise, dass sie nicht ihr Sexualleben preisgeben wollen. Einige Nutzer kündigten sogar an, unter der Bedingung der Angabe nach dem sexuellen Kontakt, nicht mehr Blut zu spenden.
Es war in der Vergangenheit schon so
Fakt ist allerdings, dass bereits in der Vergangenheit eine solche – sogar strengere – Regelung gegolten hat, auch für heterosexuelle Personen. Nach dem Sexualverhalten wurde auf dem Fragebogen (siehe unten) schon bisher vor der Blutabnahme gefragt. Geschlechtsverkehr zwischen zwei Frauen sowie heterosexueller Geschlechtsverkehr mit mehr als drei Personen innerhalb von zwölf Monaten galt bisher als Ausschlussgrund von der Blutspende für zwölf Monate. Die neue Verkürzung der Ausschlusszeit von der Blutspende und des Zeitraumes des Sexualkontakts stellt somit sogar eine Lockerung der Regelung dar. Aus der 12-3-12-Regel wurde die 3-3-3-Regel. Für Männer, die mit Männern Sex hatten (MSM), galt bereits einmaliger Geschlechtsverkehr als zwölfmonatiger Ausschlussgrund. Nun fallen MSM ebenfalls unter die 3-3-3-Regel.
Screenshot: Blutspende-Fragebogen Rotes Kreuz
Auch auf der Homepage des Roten Kreuz wird die Zahl der sexuellen Partner unter dem Punkt “Risikoverhalten” als Ausschlussgrund gelistet.
Screenshot: Rotes Kreuz – Ausschlussgründe
Wer kontrolliert das?
Wie bereits in der Vergangenheit basieren die Angaben beim Blutspende-Fragebogen auf wahrheitsgetreuen Antworten der Spender. Eine entsprechende Erklärung ist während des Fragebogens zu unterschreiben. Bevor die Konserve verabreicht wird, wird zudem auf verschiedene Krankheiten und gesundheitsrelevante Blutwerte (z.B. HIV) getestet.
Alle derzeitigen Ausschlussgründe für die Blutspende finden Sie hier.
(bf)
Titelbild: APA Picturedesk