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Karner und Nehammer gaben zehn Millionen Euro für Inserate aus – FPÖ: »Abgrundtief zynisch«

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Karner und Nehammer gaben zehn Millionen Euro für Inserate aus – FPÖ: »Abgrundtief zynisch«

FPÖ: »Abgrundtief zynisch«

Eine Anfrage der FPÖ brachte nun die Inseratskosten des Innenministeriums (BMI) zutage. Seit Beginn von Türkis-Grün hat das BMI Inserate in Höhe von mehr als zehn Millionen Euro geschalten. Mehr als eine halbe Million ging an ein “No-Name-Magazin, das keinerlei Informationsmehrwert hat”, wie die FPÖ es ausdrückt.

Wien, 27. Juli 2022 | Die FPÖ bezeichnet das, was ihre Anfrage an Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) zutage gebracht hat, als “eine beispiellose Kostenlawine”. Das Innenministerium (BMI) hat seit dem Stichtag 23. Oktober 2019 zehn Millionen Euro an Inseraten ausgegeben. In nicht einmal drei Jahren wanderten vom Ressort von Karl Nehammer (bis Dezember 2021) und Karner besonders viel an den Boulevard.

Boulevard bekam mehr als sechs Millionen Euro

So überwies das Innenressort etwa an das Fellner-Imperium mehr als zwei Millionen Euro. An die Tageszeitung “Österreich” gingen 2.039.321,41 Euro, der Online-Auftritt “oe24.at” erhielt 61.200 Euro und weitere 37.135,31 Euro gingen an “oe24tv”. Die “Krone” kommt mit all ihren Kanälen auf mehr als 2,3 Millionen Inseraten-Euros. Der dritte Boulevard-Riese im Bunde, die Gratis-Tageszeitung „Heute“, erhielt 1,6 Millionen Euro.

Im Gegensatz zum Boulevard mussten andere Reichweiten-starke Tageszeitungen sich mit deutlich weniger zufrieden geben. Nur der “Kurier” (388.000 Euro) und die “Kleine Zeitung” (270.000 Euro) konnten noch relativ hohe BMI-Schaltungen verbuchen. Der “Standard” erhielt gerade einmal 11.000 Euro in den drei Jahren. Die Presse erhielt überhaupt nichts.

Auszug parlamentarische Anfrage der FPÖ an Innenminister Gerhard Karner: Wohin die Inserate gingen./ Screenshot: ZackZack

“No-Name-Magazin” erhielt 675.000 Euro

Besonders auffallend sind die Ausgaben des Innenministeriums für das Gratis-Magazin „Österreich Sicher“. Denn das Ministerium schaltete seit September 2020 im nur vier Mal im Jahr erscheinenden Magazin Inserate im Wert von mehr als 675.000 Euro. Einzelne einseitige Anzeigen des Innenministeriums, die vor Dämmerungseinbrüchen und Enkeltrick-Anrufen warnen, waren dem BMI mehr als 20.000 Euro wert. Das Magazin „Österreich Sicher“ war bereits im Untersuchungsausschuss Thema und kochte mit den von BMI-Chats noch einmal hoch. FPÖ-Anfragensteller Christian Hafenecker fordert, dass die Justiz das „No-Name-Magazin, das keinerlei Informationsmehrwert hat“ weiter prüft.

Hafenecker sieht im Vorgehen“ altschwarz-türkise Inseratenkorruption“, denn „Karl Nehammer und Gerhard Karner verpulverten die Steuergeld-Millionen für bloße Eigenwerbung, als ob es kein Morgen mehr gäbe.“ Angesichts der Teuerung sei das „abgrundtief zynisch“ und zeige ein bestimmtes Medienverständnis von Karner und Nehammer. „Nämlich in altschwarz-türkiser Manier das System der Inseratenkorruption ungeniert fortzusetzen“, so Hafenecker in einer Aussendung.

(bf)

Titelbild: APA Picturedesk

Autor

  • Benedikt Faast

    Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.

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