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Eklat! ÖVP NÖ nennt 772.800 Menschen »falsch«

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Eklat! ÖVP NÖ nennt 772.800 Menschen »falsch«

Ein eigenwilliges Demokratieverständnis zeigte die Volkspartei am Montag. In einem Wahlvideo äußerte man sich abfällig über 60 Prozent der Niederösterreicher.

 

 

Wien, 17. Jänner 2023 | „Wann genau hat man verlernt, was Demokratie bedeutet?“ – „Spannendes Demokratieverständnis“. So knapp vor einer Wahl will man als Partei selbstverständlich nicht Kommentare wie diese erhalten. Bei der Volkspartei Niederösterreich trudelten allerdings genau solche Reaktionen am Montag ein. Man hatte sich einen gehörigen Shitstorm eingefangen. Grund: Der Pressesprecher der Johanna Mikl-Leitner-Partei hatte einen neues Wahlvideo für die kommende Wahl am 29. Jänner hochgeladen.

Der 15-Sekunden-Spot beginnt mit einem jungen Herrn, der berichtet, dass er eigentlich gar nicht wählen gehen wolle. Nach einem kurzem Schnitt wechselt die Kamera zu einer jungen Frau, die am Statement ihres Vorgängers ansetzt: „Aber wenn die Falschen hingehen, wird der falsche (sic!) Landeshauptmann“.

772.800 Menschen für Volkspartei falsch

Und eben jener Satz lässt im Netz derzeit die Wogen hochgehen. Schließlich bezeichnet die Volkspartei, so die aufgebrachten Kommentare, alle nicht ÖVPler in Niederösterreich als „falsch“. Nach aktuellen Umfragen, bei denen die Volkspartei in Niederösterreich bei rund 40 Prozent liegt, würde die ÖVP somit 772.800 Menschen als „falsch“ bezeichnen. Teilweise fassungslos reagierte die Kommentarspalte, ob die Volkspartei wirklich gerade 60 Prozent der Niederösterreicher als die “Falschen” bezeichnete.

Dass der Wahl-Slogan der Partei ausgerechnet „Miteinander weiter“ lautet, sorgte angesichts der Aussage im Video für noch weitere Verwunderung. Denn “Miteinander” sieht für viele anders aus.

Generell sorgt der Niederösterreich-Wahlkampf im Moment mit kuriosen Szenen für Schlagzeilen. Erst herrschte große Verwunderung über Mikl-Leitners seltsame Wahlveranstaltung, kurz darauf zog SPÖ-Kandidat Franz Schnabl mit seiner “der rote Hanni”-Finte nach.

(bf)

Titelbild: HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com

Autor

  • Benedikt Faast

    Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.

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