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Schmach für Kurz – Bevölkerung straft Kanzler-Attacke auf ZackZack ab

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Schmach für Kurz – Bevölkerung straft Kanzler-Attacke auf ZackZack ab

Bevölkerung straft Kanzler-Attacke auf ZackZack ab

Eigentlich sind die Social-Media-Kanäle die stärkste Waffe der ÖVP. Doch der Wind dreht sich. Mittlerweile finden sich auf den Seiten von Kurz, Blümel und Co. kaum noch positive Interaktionen. Die Attacke des Kanzlers auf ZackZack wird zur Schmach für Kurz.

Wien, 05. März 2021 | Die letzten Wochen waren nicht gerade rosig für die Volkspartei. Bei Gernot Blümel schauen ein paar „freundliche Menschen“ der Staatsanwaltschaft vorbei, während seine Frau mit dem Laptop Gassi geht. Gegen Ex-Justizminister Wolfgang Brandstetter sowie Sektionschef Christian Pilnacek wird wegen Verdachts auf Geheimnisverrat ermittelt. Für Blümel, Brandstetter und Pilnacek gilt die Unschuldsvermutung.

Bei der Hygiene Austria, deren Geschäftsführer der Schwager der Büroleiterin des Kanzlers ist, schaut die Staatsanwaltschaft ebenfalls vorbei. Die Ermittler mussten dabei „knietief in chinesischen Masken waten“. Auch hier gilt die Unschuldsvermutung. Das Kaufhaus Österreich versenkte 1,2 Millionen Euro im Nirvana. Nebenbei wurde der Kanzler am Donnerstag im Untersuchungsausschuss überführt: bezüglich seiner Mailadressen hat er bei seiner Befragung offensichtlich die Unwahrheit gesagt. Und dann wäre da noch das Hintergrundgespräch, das der Kanzler mit erlesenen Journalisten führte, um eine Attacke gegen ZackZack zu fahren.

ÖVP-Skandale wurscht – Kanzler greift ZackZack an

Doch am Dienstag geschah eine Seltenheit. Der Kanzler selbst postete über ZackZack. Stellungnahmen zu Hygiene Austria, Blümel oder Brandstetter vermisste man in den vergangenen Wochen. Generell gibt der Kanzler auf Facebook fast nur Stellungnahmen zu den als Erfolge bezeichneten Handlungen.

Ungefiltert durften mehr als eine Million Menschen an seinen Anschuldigungen gegen ZackZack teilhaben – unerwähnt blieb, dass nur handverlesene Journalisten beim Hintergrundgespräch anwesend waren. Der Begleittext des Kanzler-Posts inklusive „fehlerhafter Fakten“: „Dirty Campaigning, Behauptungen und haltlose Anschuldigen schaden dem politischen Diskurs in Österreich sehr und auch die Systematik von Peter-Pilz-Blog „ZackZack“ muss Grenzen haben! Darüber habe ich heute mit Vertretern der Medien gesprochen“.

Wer wissen will, wie es wirklich abgelaufen ist, kann dies hier nachlesen.

Bevölkerung glaubt dem Kanzler nicht

Die erwünschten Reaktionen der Social-Media-Nutzer blieben aber aus. Mehr noch, der Post war ein Schuss ins Knie. Bei fast 3.000 Interaktionen stellen die Zustimmungen die Minderheit dar – wohlgemerkt auf der eigenen „Sebastian Kurz“-Seite, wo sich normalerweise ÖVP-Fans tummeln sollten.

In den Kommentaren wird das Bild noch deutlicher. So gut wie niemand stimmte dem Kanzler zu, und: die wenigen Pro-Kurz-Kommentare durften sich fast keiner Zustimmung freuen. Stattdessen befinden sich unter den Top-Postings ausschließlich Pro-ZackZack-Kommentare. Das, obwohl sich zahlreiche Nutzer über gelöschte oder von Kurz-Administratoren verborgene Kommentare beklagten.

Die Anschuldigungen des Bundeskanzlers gingen derweil noch mehr nach hinten los. Seit der Attacke erreicht ZackZack ein Rekordpublikum, im Vergleich zum Vormonat steigerten sich die Besucherzahlen um das Dreifache.

Ein anderer ÖVPler wird sein Facebook wohl gar nicht mehr aufmachen. Egal, was das Social Media Team Gernot Blümels postet: kein Beitrag kommt in der Kommentarsektion ohne Laptop-Spaziergänge, Erinnerungslücken oder fehlende Nullen aus. Wenn der Finanzminister etwa über die Jahresbilanz der Zollfahnder postet, erwarten ihn solche Kommentare: “Werden Kinderwagen auch geprüft?” Die 59 PR-Mitarbeiter im Kanzleramt dürften alle Hände voll zu tun haben.

(bf)

Titelbild: APA Picturedesk

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Autor

  • Benedikt Faast

    Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.

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