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Kurztapes im U-Ausschuss: ZackZack ein ÖVP-Medium?

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Kurztapes im U-Ausschuss: ZackZack ein ÖVP-Medium?

Kurztapes im U-Ausschuss:

Hat die ÖVP ZackZack benutzt, um eine Attacke gegen die WKStA zu reiten? Das vermutete Christian Hafenecker (FPÖ) am Mittwoch im U-Ausschuss nach der Veröffentlichung der Kurz-Tonaufnahmen.

Wien, 01. Juli 2021 | Die von ZackZack am Mittwoch exklusiv veröffentlichen Kurz-Tonbandaufnahmen sorgten auch im Ibiza-U-Ausschuss für große Aufregung. Mit teils abstrusen Auswüchsen. Angesprochen wurde die ZackZack-Enthüllung von Christian Hafenecker (FPÖ). Er warnte vor einer aufziehenden ÖVP-Offensive: Die Volkspartei könne die „Kurztapes“ benutzen, um einmal mehr die WKStA zu attackieren.

Hafenecker vermutet ÖVP-Aktion

Schon am Dienstag erschien in der Tageszeitung „Die Presse“ ein Pro-Kurz-Artikel, der gegen die WKStA ausgeteilt hatte. Zudem sind nur Aufnahmen der Opposition zu hören, was Hafenecker ebenfalls komisch fand. Seine Vermutung sei, dass die ÖVP die Aufnahmen geleaked haben könnte. Man solle deshalb herausfinden, ob das Tape auch schon bei der Oberstaatsanwaltschaft Wien und bei Anwälten der Beschuldigten läge, verlangte er in einer Geschäftsordnungsdebatte.

Kleinlaut wurde während dieser Debatte Wolfgang Sobotka. Unüblich zurückhaltend nahm er an der Debatte teil. Für eine Unterstellung gegen die WKStA reichte es dennoch. Der Nationalratspräsident meinte, dass die WKStA den Akt absichtlich mit Unterlagen anfüttere, was „eine Praxis“ sei. Im Subtext: Das wird gemacht, damit dann mehr in den Medien landen würde. Krainer protestierte gegen die Sobotka-Unterstellung.

ZackZack in ÖVP-Nähe gerückt

Die ÖVP zeigte sich von der Vermutung Hafeneckers empört, wonach die Volkspartei Medien benutzen würde, um die eigene Geschichte in der Öffentlichkeit zu lancieren. Ihr Argument: Immerhin seien die Tapes bei ZackZack erschienen, wahrlich kein ÖVP-nahes Medium.

Doch auch dann fand Hafenecker ein Gegenargument. Er erinnerte die ÖVP-Fraktion, dass ÖVP-Landeshauptmann Thomas Stelzer erst am Dienstag ZackZack ein Interview gegeben hatte. Die Kinnlade von Andreas Hanger (ÖVP) und seiner Fraktion fiel umgehend bis zum Boden. Gegenargument kam keines mehr.

Die ÖVP hat sich zu den veröffentlichen Aufnahmen aus dem U-Ausschuss bisher nicht geäußert. Auch medial blieben die ersten öffentlich gewordenen Aufnahmen aus einem Untersuchungsausschuss gänzlich unterbelichtet. Kein einziges Medium in Österreich griff die ZackZack-Story auf.

Wir können unsere Leser und die FPÖ jedenfalls beruhigen: Nein, wir haben die Tonaufnahmen nicht von der ÖVP.

(ot)

Titelbild: APA Picturedesk

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