Das ist ein Unterüberschrift
Im zunehmend giftigen Konflikt zwischen Pamela Rendi-Wagner und Teilen der SPÖ spricht Wiens Bürgermeister Ludwig ein Machtwort.
Wien, 13. Juli 2021 | „Manchmal ist es gut, wenn alle Unfreundlichkeiten ausgetauscht sind. Ich gehe davon aus, dass das jetzt abgeschlossen sein wird.“ Am Rande einer Presskonferenz im Wiener Rathaus machte Bürgermeister Michael Ludwig deutlich, was er vom öffentlich ausgetragenen Konflikt zwischen SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner und Teilen der Partei, angeführt vom burgenländischen Landeshauptmann Hans-Peter Doskozil hält: Genug ist genug.
Im Puls24-Sommergespräch hatte Rendi-Wagner Doskozil frontal und persönlich angegriffen. „Inkonsequent“ und „unehrlich“ nannte die Parteichefin den Landeshauptmann, der empfindet das als „Beflegelung“ auf „Kindergartenniveau“. Die sehr Auseinandersetzung ist bisheriger Höhepunkt eines schwelendes Konflikts zwischen der Parteichefin und ihren Beratern auf der einen, sowie Teilen der Partei – insbesondere im Burgenland und der Steiermark – auf der anderen Seite.
SPÖ ist „kein Selbstverwirklichungsseminar“
Michael Ludwig findet das „nicht hilfreich“. Wiens Bürgermeister wurde ungewohnt deutlich: Die SPÖ sei „kein Selbstverwirklichungsseminar“ und auch „kein Sesselkreis“. Man habe mit dem politischen Mitbewerber genug zu tun. Können die beteiligten Personen aus der Sackgasse wieder herauskommen? Ludwig legte es seinen Parteifreunden nahe. Jeder habe schon einmal eine Verwundung erlebt, trotzdem sei eine Zusammenarbeit möglich.
Dem Vorschlag, dass eine nicht beteiligte Person – gar er selbst – den SPÖ-Vorsitz interimistisch übernehmen könnte, um die Wogen zu glätten, erteilte Ludwig eine Absage: „Ich kann ausschließen, dass ein Mitglied der Wiener Stadtregierung den Bundesvorsitz übernimmt.“ Gilt das für jedes Mitglied der Stadtregierung? „Für jedes.“
(tw)
Titelbild: APA Picturedesk