Graslegalisierung?
Eine Legalisierung von Cannabis, wie sie in Deutschland vorbereitet wird, wird es in Österreich nicht geben. Das sagte Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) am Donnerstag am Rande einer Pressekonferenz.
Wien, 14. Juli 2022 | Bei der Vorstellung des Suchtmittelberichts durch Innenminister Gerhard Karner, schloss der ÖVP-Politiker eine Legalisierung von Cannabis in Österreich aus. “Das halten wir für den völlig falschen Weg”, so der Minister. Eine Legalisierung, welche in Deutschland in Vorbereitung sei, werde es “bei uns nicht geben”, sagte Karner auf Nachfrage.
Anzeigen gingen zurück
Präsentiert wurde der Suchmittelbericht für das Jahr 2021. Die Anzeigen nach dem Suchtmittelgesetz (SMG) sind 2021 auch im zweiten Jahr der Covid-Pandemie zurückgegangen. 34.837 Fälle waren 13,6 Prozent weniger als im Jahr davor. 2021 wurden rund 2,1 Tonnen Cannabisprodukte, 81 Kilogramm Kokain, 72 Kilo Heroin, 83 Kilo Amphetamin und 10,5 Kilo Methamphetamin sowie 181 Kilo Khat und rund 53.000 Stück Ecstasy sichergestellt. Das geht aus dem am Donnerstag von Innenminister Gerhard Karner präsentierten Suchtmittelbericht hervor.
Die Beschlagnahmungen bei Cannabisprodukten nahmen von leicht unter auf etwas über 2,1 Tonnen zu. Deutlicher war der Anstieg der Sicherstellungsmengen bei Amphetamin von 36,8 auf 83,4 Kilo und bei Kokain von 63 auf 80,5 Kilo. Bei Heroin, Ecstasy-Tabletten und Khat gab es deutliche Rückgänge.
Drogenverbrechen leicht gestiegen
Von den 34.837 Anzeigen nach dem SMG waren 31.623 Vergehen und 3.214 mit mehr als dreijähriger Freiheitsstrafe bedrohte Verbrechen. Trotz Anzeigenrückgangs stieg die Zahl der Verbrechen um 0,6 Prozent leicht an. Im Jahr 2019 hatte es noch 43.329 Anzeigen gegeben, davon 3.407 Verbrechen. Im ersten Pandemie-Jahr 2020 waren es 40.299 Anzeigen.
(apa/bf)
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