Am Montag nahmen der Listen-Erste, Franz Schnabl, als auch der Listen-Letzte, Andreas Babler, der SPÖ Niederösterreich nacheinander bei “Puls24” Platz. Mit einer recht unterschiedlichen Haltung.
Wien, 24. Jänner 2023 | Für die SPÖ sehen die Umfragen in Niederösterreich derzeit alles andere als erfolgsversprechend aus. Zwar verliert die ÖVP laut allen Umfragen rund zehn Prozentpunkte, großes Kapital kann die niederösterreichische SPÖ, unter Spitzenkandidat Franz Schnabl allerdings kaum daraus schlagen. Die FPÖ überholte zuletzt sogar die Sozialdemokraten.
Schnabl will auch nicht bei Minus zurücktreten
Darauf angesprochen gab Schnabl am Montag bei “Puls24” bekannt, dass er auch bei einem Minus am Wahlsonntag nicht zurücktreten werde. Die Umfragen würden ihn derzeit nicht nervös machen, er sei sich sogar sicher, dass die SPÖ „deutlich gestärkt“ aus der Wahl treten werde.
An die amtierende Landeshauptfrau Johann Mikl-Leitner (ÖVP), die aller Voraussicht nach ihre absolute Mehrheit verlieren wird, richtete Schnabl für eine zukünftige Zusammenarbeit aus, dass sie über ihren eigenen Schatten springen müsse bei fünf „entscheidenden Fragen“. Für Schnabl sind diese „Neins der letzten fünf Jahre Mikl-Leitner”: Pflege, Gesundheitsversorgung, Gratis-Kinderbetreuung, Teuerung und Wohnbau.
Seine viel kritisierte Plakat-Kampagne „Der rote Hanni“ sieht Schnabl nicht als nach hinten losgegangen. Mittels „Provokation“ wollte man Aufmerksamkeit für Themen generieren. Das sei auch geglückt.
Babler macht ganz andere Politik als Schnabl
Auch ein zweiter SPÖler aus Niederösterreich nahm am Montag bei “Puls24” Platz. Der Traiskirchner Bürgermeister Andreas Babler. Bei der Wahl kandidiert er auf dem letzten Listenplatz und will mittels Vorzugsstimmen-Wahl auf sich aufmerksam machen. Dazu hat er auch prominente Unterstützer an Land gezogen, wie etwa Ex-Bundeskanzler Christian Kern. Sein Vorzugsstimmen-Wahlkampf könnte auch für Zittern bei Schnabl sorgen, sollte Babler Stimmen als der Spitzenkandidat erreichen. Schnabl selbst sagte dazu allerdings, er würde sich über ein positives Abschneiden Bablers freuen. Er wäre sogar stolz, sollte Babler mehr Vorzugsstimmen als er selbst haben.
Seine zwei Beweggründe für die Kandidatur seien, ein Zeichen zu setzen und aufzurütteln, auch bei der eigenen Partei. Als zweiten Grund nannte er den politischen Stil der ÖVP, der ihm gegen den Strich geht.
Würde Gehalt spenden
Seine Kandidatur sei keine gegen Spitzenkandidat Franz Schnabl. Babler stehe aber für eine „ganz andere Politik“. Ziel Bablers ist es in den Landtag einzuziehen, seinen Posten als Traiskirchner Bürgermeister möchte er allerdings behalten, veriert er. Sein Landtags-Gehalt, sollte der Einzug gelingen, würde er in diesem Fall spenden.
Ausweichend gab sich Babler dabei, ob er nach der Wahl höheres in der Partei anstrebe: “Was die Partei und die Partei-Gremien machen, das kann man nur dann diskutieren, wenn wir auch ein gutes Ergebnis haben”.
(bf)
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